Überall auf der Welt gibt es MG-Clubs. Manche sind schon in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts entstanden, andere erst später. Ein Spätankömmling ist der österreichische MG-Club, der MG Owners Club Austria, der 1985 von Peter Mieses gegründet wurde und sich seitdem ständig wachsender Mitgliederzahlen und eines aktiven Clublebens erfreut. Auch international ist der MGOC Austria gut vernetzt und so wird unsere Geburtstagsfeier zu einem international besetzten Event.
Spital am Pyhrn – nahe der geografischen Mitte Österreichs: von 19. – 22. Juni Homebase für 49 internationale Teams, Zentrum des Events und Schauplatz einer rundum familiären Begegnung internationaler MG-Fahrer:innen. Dänemark, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Deutschland und natürlich Österreich. Das sind die Herkunftsländer der internationalen MG-Abordnungen.
Aus allen österreichischen Bundesländern sind MG-Enthusiasten dem Ruf des Clubs gefolgt und auch der befreundete MG Drivers Club Vorarlberg hat eine Delegation geschickt.
Den ältesten MG, einen MG M-Type Boat-Tail aus 1929 haben Michael und Rieki Kuijpers aus Holland auf dem Hänger nach Österreich geschippert und haben hier wacker die Touren über die Alpenpässe gemeistert. Während dessen pilotierten Lena Schacherleitner und Fabian Pointinger den elektrischen MG Cyberster, als rezentesten MG, bravourös über die vorgesehene Strecke.
Am ersten Tag geht es flussabwärts entlang der Steyer bis nach Molln. Als ein Ort der Eisenwurzen von alters her ein Zentrum der Schmiedekunst, das für die Herstellung von Maultrommeln berühmt ist. Sowohl historische als auch zeitgemäße Aspekte der Herstellung dieser Instrumente werden mit Führungen erfahrbar gemacht. Für Ablenkung von den Fakten sorgt lediglich der Duft eines traditionellen Kistenbratls, der bei einigen Teilnehmer:innen während der Führungen vor lauter Vorfreude möglicherweise für Konzentrationsschwäche sorgt.
Mit vollem Bauch dann eine Zeitwertung mit Lichtschranken, um anschließend die Teilnehmer:innen auf zauberhaften Nebenstraßen ins Ennstal und flussaufwärts bis zum teils hoch dramatischen Hengstpass zurück nach Spital am Pyhrn zu führen, wo noch eine Distanzprüfung wartet.
Der Samstag führt die Teilnehmer:innen über den Pyhrnpass zum Stift Admont im Gesäuse, wo die Gäste eine Besichtigung der weltweit größten Stiftsbibliothek erwartet, bevor es – wieder über kaum bekannte Wege – auf die Passhöhe der Triebener Tauern zu einem mittäglichen Outdoor Barbecue geht. Meister Lanz steht selbst am Grill und im Nu sind der Hunger und Durst gestillt.
Danach folgt der Höhepunkte dieses Tages, das Befahren des Sölk-Passes. Ein mystischer Pass voller prähistorischer Kultstätten auf beinahe 1800 Metern Seehöhe, auf dem einige ältere Fahrzeuge im selbstgenerierten Dampfwolkenkostüm auftreten. Aber auch diese Prüfung wird perfekt absolviert und über Nebenstraßen im Ennstal geht es wieder nach Liezen und nach Spital am Pyhrn zurück.
Gemeinsame Abendessen sind Standard bei der Jubiläumsfahrt „40 Jahre MGOC Austria“. Die feierlichste allerdings führt die Teilnehmer:innen zur Preisverleihung in den Barocksaal des Stiftsgebäudes Spital/Pyhrn.
Am Abschlussabend werden die Repräsentanten der internationalen Teams Christoph Gudenus, dem MGOC-Präsidenten ihre Grußadressen und Gastgeschenke übergeben.
Viel gemütlicher haben es da die Teams aus Österreich. Gut, die Kolleg:innen aus Vorarlberg hatten schon eine lange Anreise. Gekommen sind sie trotzdem. Aber wofür?
Leicht erklärt: Es sind die Qualität der Veranstaltung sowie das Team (Lena Schacherleitner und Fabian Pointinger) um Adi Schacherleitner, welches diese Jubiläumsfahrt geplant und organisiert hat.
„Ein Wahnsinn!“ sagen Teilnehmer:innen über die Herzlichkeit, die familiäre Atmosphäre, die Erlebnis-Arrangements entlang der Route und die sensationelle Routenführung. Letztere zwar immer entlang der traditionellen Wege über die Alpenübergänge, aber doch, soweit möglich, abseits stark befahrener Straßen durch Gebiete unglaublicher landschaftlicher Schönheit, welche die Naturjuwele Österreichs im wahrsten Sinn des Wortes er-fahrbar machen.
Der Galaabend ist aber vor allem die Gelegenheit sich bei vielen zu bedanken, die sich in den letzten Jahren Verdienste um den Club und seine Aktivitäten erworben haben. So bedanken wir uns bei Adi Schacherleitner nicht nur wegen der perfekten Organisation und Durchführung der Veranstaltung, sondern vor allem auch für seine umsichtige und engagierte Leitung des MGOC-Stammtisches Oberösterreich, der vor genau 10 Jahren gegründet wurde und inzwischen mit eigenen Treffen und Veranstaltungen höchst aktiv ist.
Weiters bedanken wir uns bei Hannes und Ingrid Richter, die in den letzten Jahren, bei fast jeder Veranstaltung des Clubs mit dabei waren und das Clubleben mit ihrem Engagement und Hilfsbereitschaft in außergewöhnlicher Weise mittragen.
Christa Urban und Renate Entrich, die Witwen ehemaliger Clubpräsidenten sind auch mit dabei. Sie und Elisabetta Gudenus, als die aktuelle „First Lady“, werden mit Blumensträußen bedankt und geehrt.
Einen Preis gibt es auch für die weiteste Anreise: Hier gewinnt natürlich ein Teilnehmer aus Dänemark:
Gert Joergensen samt Gattin Hella, die 1.180 km weit gefahren sind, um an unserem Jubiläum teilzunehmen.
Schließlich gibt es noch die Preise für die Wertungen:
Gewinner der Altersklasse A (Vorkriegsfahrzeuge inkl. T-Serie): Johan Coppens und Rita Collet aus Belgien mit ihrem MG TF1500, Baujahr 1955 (184 Punkte)
Gewinner der Altersklasse B (Fahrzeuge der 50er, 60er und 70er Jahre): Christian und Beate Schrenk auf ihrem MGB, Baujahr 1969 (89 Punkte)
Gewinner der Altersklasse C (Fahrzeuge von 1980 bis heute): Alexander und Gerda Bilz mit ihrem MG RV8, Baujahr 1995 (204 Punkte)
Und hier die Gesamtwertung:
Platz 1 mit 89 Punkten: Christian und Beate Schrenk auf ihrem MGB, Baujahr 1969
Platz 2 mit 137 Punkten: Anja Neumann und Peter Pachner auf ihrem MGB, Baujahr 1965
Platz 3 mit 156 Punkten: Flavius und Aleksandra Zeddies mit ihrem MGB, Baujahr 1963
Eine herzliche Gratulation an alle Gewinner und Gewinnerinnen!!
Das rauschende Fest endet mit dem Auftragen der wunderbaren Geburtstagstorte, wobei alle aus voller Kehle „Happy Birthday“ singen und auf weitere schöne, aktive und harmonische Jahre des Clubs anstoßen.
Gerade weil die sportlichen Erfolge nicht überbewertet sein sollten, bleibt festzuhalten, dass alle Teilnehmer:innen die harmonische und über jegliche Grenzen hinausgehende kommunikative Grundstimmung und natürlich die Erlebnis-Highlights der Jubiläumsfahrt als besonders bemerkenswert bewertet haben.
Es waren wunderschöne Tage! Auch wettermäßig! Wunderbare Erinnerungen bleiben.
Text: Christian Schrenk und Christoph Gudenus Fotos: Gudenus, Kienast, Pointinger, Eder, Coppens, Zeddies